Eigentlich muss man Verständnis dafür haben, dass es Berufsanfänger vor allem dorthin zieht, wo sie glauben, viel Geld zu verdienen. Im Falle von Ärzten ergeben sich daraus allerdings einige größere Probleme. Heute sind lediglich die großen Krankenhäuser und Praxen in Städten gut besetzt, während das Land klar zu kurz kommt. Eine gute Krankenversorgung ist aber ein Menschenrecht. Wenn die auf dem Land lebenden Menschen sie nicht bekommen, läuft etwas gewaltig schief. Die Politik ist dazu aufgerufen, das Problem des Ärztemangels konsequent zu bekämpfen.
In den großen Krankenhäusern wird das Geld verdient
Ja, wir hören in den Medien viel davon, dass gleiche Arbeit die selbe Bezahlung nach sich ziehen soll. Meist geht es bei solchen Diskussionen aber um die Rolle der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt. Nur selten hören wie, dass beispielsweise Ärzte in städtischen Krankenhäusern deutlich mehr verdienen als auf dem Land. Damit nicht genug: In den großen Hospitalen werden sie auch mit besserer Technik ausgestattet und bekommen mehr Freiheit, neue Methoden und Vorgehensweisen anzuwenden. Das ist natürlich schlecht für all jene Vertreter ihrer Zunft, die sich im ländlichen Raum niedergelassen haben. Dort fehlen nicht nur Fachkräfte, nein selbst an grundlegenden Dingen wird gespart.
Warum das Land so unattraktiv scheint
Ganz abgesehen von der Bezahlung ist die Arbeit auf dem Land mit weiteren Problemen verbunden. Allen voran mit Patienten, die im Vergleich wohl besonders anspruchsvoll sind. So gehört es auf dem Land beispielsweise zum guten Ton, auch Hausbesuche anzubieten. Dabei bekommen die Patienten die Behandlung in den eigenen vier Wänden. Das kann zum Beispiel dann nötig sein, wenn sie selbst nicht mehr die Jüngsten sind oder es sich um eine Krankheit handelt, die einen an das Bett bindet. Was für die Patienten eine tolle Sache ist, bedeutet für die Ärzte zusätzliche Arbeitszeit zu ungünstigen Uhrzeiten sowie eine Belastung für das eigene Privatleben.
Der Staat greift ein
In der Politik haben die Verantwortlichen erkannt, dass es Zeit ist zu handeln. Entsprechend sind sie dazu übergegangen, Ärzten hohe Boni zu zahlen, wenn diese bereit sind, fortan auf dem Land zu arbeiten. Gleichzeitig sind diese dann auch vertraglich dazu verpflichtet, an Ort und Stelle zu bleiben.
Unterschiedliche Löhne für die selbe Arbeit
Der Ärztemangel auf dem Land hatte wie erwähnt zur Folge, dass Landärzte üppige Boni erhalten. Grundsätzlich existiert im Gesundheitswesen eine eklatante Lücke zwischen den Einkommen für die selbe Arbeit.